Chachapoya

Vom 12. August bis 15. November 2006

Das Geheimnis der Wolkenmenschen. Die Chachapoya im peruanischen Nebelwald. Sonderausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum.

Das Volk der Chachapoya, das etwa 900 n. Chr. aus dem Amazonasgebiet in den Norden Perus einwanderte, starb im 16. Jh. aus. Für viele Jahrhunderte geriet die Kultur in Vergessenheit.

Im Jahr 1997 wurde an der Laguna de los Còndores eine Nekropole entdeckt. Die Toten waren in steinernen Nischen hoch oben im Fels bestattet worden. Die Sensationsmeldung von den über 200 geborgenen Mumienbündeln ging darauf um die Welt. Sie zeugen vom selbstverständlichen "Miteinander" der Lebenden und der Toten.

In der Ausstellung werden anhand von über 100 archäologischen Funden, darunter zwölf menschlichen Mumien, zwei Tiermumien sowie Textilien, Keramik, Holz, Metall und Khipu-Knotenschnüren die Geschichte und das Leben der geheimnisumwobenen Chachapoya rekonstruiert.

Den Namen "Wolkenmenschen" erhielten die Angehörigen der Chachapoya Kultur von ihren Eroberern, den Inkas. Das Volk breitete sich etwa ab 800 nch Christus auf einem dicht bewaldeten Höhenzug in den peruanischen Anden aus. Zeugen der rätselhaften Hochkultur sind noch heute zahlreiche Ruinen. Die berühmteste Fundstätte ist Kuelap, hoch über dem Rio Utucamba gelegen und schwer zugänglich.

Ihre Toten bestatteten die "Wolkenmenschen" in zweieinhald Meter hohen steinernen Nischen, als ob sie über den steilen Canyon hinab "blicken". Das trockene Mikroklima in den auf 5.000 m liegenden Gräbern bot ideale Voraussetzungen dafür, dass die Leichname mumifizierten und sich bis heute fast unversehrt erhalten haben.