Evangelische Christuskirche

In der Gründerzeit war die Evangelische Christuskirche die Fremdenkirche.

Die 1908 eingeweihte Evangelische Christuskirche in Bozen war Anlaufpunkt für Kurgäste aus aller Welt, die damals oft mehrere Monate lang im Kurort Gries weilten. Auf ihrem Friedhof wurden Ausländer, Freimaurer, Orthodoxe und Selbstmörder zur letzten Ruhe gebettet, denen die geweihte Erde des katholischen städtischen Friedhofs verwehrt war.

Damals stand Bozen im Schatten von Meran. Der beliebte Kurort des preußischen, russischen und K.u.K. Adels und Großbürgertums hatte bereits seit 1885 eine eigene evangelische Kirche.

Die Grieser Kurgäste mussten sich zunächst mit einem Saal im Kurhaus begnügen, um ihre Gottesdienste abzuhalten. Bis schließlich ein in Bozen ansässiger Ungar die Villa Annexe samt Weinberg der evangelischen Gemeinde vermachte. In der ehemaligen Villa ist das Pfarrhaus untergebracht, auf dem Weinberg wurde die Kirche errichtet.