Waltherplatz in Bozen

Der Waltherplatz, die "gute Stube" Bozen's, liegt im Stadtzentrum. Hier werden der Christkindlmarkt Bozen und der Blumenmarkt veranstaltet.

Allein der Weihnachtsmarkt im Dezember bringt fast eine Million Besucher ein. Aber auch den Rest des Jahres über bevölkern Hunderttausende von Gästen seine Cafès und Bars und genießen die wärmende Wintersonne oder den angenehmen Schatten der heißen, aber trockenen Sommer Bozens.

In der Mitte des Platzes befindet sich die Statue von Walther von der Vogelweide (ca. 1168 - ca. 1228).

Neben dem Waltherplatz befinden sich der Dom, der Bahnhof, verschiedene Banken und Geschäfte und die Lauben.

Den Waltherplatz ist auf einem Weinberg entstanden, der sich im Jahre 1808 im Besitz des Königreichs Bayern befand. König Maximilian verkaufte ihn für 3000 Gulden an die Stadt Bozen und verlangte, dass ein Platz darauf entstehen sollte.

Tatsächlich war der Platz anfangs nur eine große Fläche mit gestampftem Boden, um den herum aber bald vor allem Gasthäuser entstanden. Sie reihten sich im Zeichen eines boomenden Tourismus der Eliten, vor allem vom Wiener Hof, nach und nach neben dem Hotel Grifone - Greif ein, dem Erben des alteingesessenen Wirtshaus "Zum Schwarzen Greif" aus dem 16. Jahrhundert.

Zu jener Zeit entdeckten die Gäste gerade die Schönheiten und das milde Klima dieser Stadt, die ihre mittelalterliche Struktur fast vollständig bewahrt hatte.

Das Erkennungsdenkmal des Platzes für den großen Dichter Walther von der Vogelweide wurde 1889 errichtet und 1935 von den Faschisten entfernt, um nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an seinen Platz zurückzukehren.

Auch der Name des Platzes hat öfter gewechselt: Aus dem Maximilianplatz wurde der Johannsplatz, dann kam Walther, danach der italienische König Vittorio Emanuele, die Madonna und schließlich wieder Walther von der Vogelweide.

Verschiedene Armeen sind schon auf dem historischen Platz aufmarschiert, von der bayerischen über die österreichisch-ungarische, die italienische und die deutsche bis zur heutigen des republikanischen Italien. Hier fanden Feierlichkeiten für Kaiser Franz Joseph, seinen Nachfolger Karl I mit Gemahlin Zita, für König Vittorio Emanuele III und für Mussolini statt.